Orgasmuskontrolle und Sexentzug
„Nein, heute noch nicht. Vielleicht nächste Woche…“ – Orgasmuskontrolle ist gerade in Beziehungen mit FemDom-Aspekt sehr beliebt. Die meisten Männer leiden tendenziell sehr darunter, wenn man ihnen ihre Orgasmen vorenthält und diese Keuschhaltung hat einen interessanten Effekt auf ihr Verhalten.
Ich selbst nutze die Möglichkeit, meinen Partner keusch zu halten, sehr gerne, um ihn anschmiegsamer und empfänglicher für meine Gemeinheiten zu machen. Ich habe festgestellt, dass seltenere Orgasmen dazu führen, dass sich mein Partner devoter verhält und nicht so frech ist, weshalb ich ihn generell eher keusch halte als ihm freie Hand zu lassen. Gleichermaßen eröffnen sich mir so Möglichkeiten wie ihn beispielsweise zu edgen, also ihn immer wieder bis kurz vor einen Orgasmus zu bringen und dann im letzten Moment die Stimulation abzubrechen, sodass er für lange Zeit in diesem Zustand höchster Erregung verbleibt. Wenn man das lang genug macht, passiert es gerne mal, dass der Mann einfach ausläuft, also Sperma aus seinem Penis läuft, ganz ohne schöne Gefühle oder gar Erleichterung. Das frustrierte Knurren ist wie Musik in meinen Ohren und Orgasmuskontrolle gibt mir so die Möglichkeit, auch seinem Körper unwillkürliche Reaktionen zu entlocken, die er gar nicht mehr steuern kann, selbst wenn er das wollte. Es steigert entsprechend seine Machtlosigkeit und unterstreicht unser Machtgefälle sehr intensiv.
Ein weiterer Pluspunkt, der sich mir zeigt, ist, dass mein Partner dann generell empfänglicher und dankbarer für körperliche Stimulation ist. Schon ein kurzes, beiläufiges Streicheln über den Schritt der Hose führt zu einem gewissen Grad der Erregung und der Fokussierung auf mich, sowie zu großer Dankbarkeit für die Aufmerksamkeit und die schönen Gefühle, verbunden mit der Hoffnung, dass er ja jetzt vielleicht bitte bitte kommen darf?
Grundgedanke und Regeln
Der Grundgedanke hinter der Orgasmuskontrolle für mich ist wie oben beschrieben: Mehr Macht über meinen Partner und bessere Kontrolle seines Verhaltens. Gleichzeitig fokussiere ich so seine Aufmerksamkeit weg von seinen Bedürfnissen hin zu den meinen – die sind ja auch schließlich das, was in einer FLR* zählen. Wenn sein Orgasmus sowieso nicht in Frage kommt, ist auch weniger Tendenz da, nur auf diesen hinzuarbeiten.
Mir ist aufgefallen, dass es häufig der männliche Orgasmus ist, der das Ende von sexueller Aktivität für den Moment einläutet, auch wenn die Frau eventuell noch Lust hätte. Es gibt ja auch ganz profane körperliche Gründe, aus denen nach dem Orgasmus Sex schwieriger wird, meist flaut dann die Erektion ab und Penetration wird schwierig bis unmöglich. Wenn ich als Top jedoch noch Lust auf Sex habe, sollte mein Partner in der Lage sein, mich weiterhin zu befriedigen, weshalb ich auch hier seinen Orgasmus erst gestatte, wenn ich meinen Spaß hatte – vollumfänglich.
Was heißt das nun in der Praxis? Nun, mein Partner darf zwar ab und an einen Orgasmus erleben, jedoch fast ausschließlich unter meiner Kontrolle und/oder meiner Anleitung. Wenn er kommen darf, möchte ich dabei sein und es miterleben. Grundsätzlich hat er zu fragen, bevor er sich berühren will oder einen Orgasmus haben möchte, meistens werde ich es ihm verweigern, um die oben beschriebene Spannung aufzubauen und meine Macht über ihn zu unterstreichen. Es reizt uns beide, dass er durch den ständig wachsenden Druck kontinuierlich an meine Kontrolle über ihn denkt und keine andere Wahl hat, als mir zu gehorchen, weil er mich auf keinen Fall enttäuschen möchte. Ab und an, in schwierigen Zeiten, helfe ich hier auch gerne mit einem Keuschheitskäfig nach, der auch die unbewusst wandernde Hand aufhalten wird. Wenn er ohne meine explizite Erlaubnis einen Orgasmus hat, sei es durch absichtliches Masturbieren oder unabsichtlich durch Überreizung beim Sex, wird er Konsequenzen dafür spüren. Wenn ich ihn edge und er dabei kommt, weil ich mich verschätzt habe, ist das aber straffrei, dafür kann er schließlich nichts. Auch ein nächtlicher Samenerguss bleibt ohne Konsequenzen, sollte aber gebeichtet werden.
Auswirkungen auf unsere Beziehung und den Alltag
Wenn er keusch gehalten wird, vergrößert sich unsere Lust auf Sex und sexuelle Aktivität miteinander. Wir haben auch mehr Sex, und ich kann mich beim Sex besser fallen lassen und stärkere Orgasmen haben, weil er sich auf mich konzentrieren muss und ein Höhepunkt seinerseits eben keine Option ist. Er kümmert sich entsprechend ausgiebiger und hingebungsvoller um mich, um vielleicht doch die Erlaubnis zu bekommen, sich ebenfalls Erleichterung verschaffen zu dürfen.
Ich persönlich arbeite weniger mit Sexentzug als mit dem Entzug von Befriedigung für ihn. Ich möchte ungern auf den Sex mit meinem Partner verzichten – er darf nur keinen Höhepunkt dabei erleben. Mit Spielpartnern, mit denen ich keine Liebesbeziehung habe, sieht das jedoch anders aus: Ich habe hier generell keinen Sex, entweder weil ich kein Interesse daran habe, oder aber weil ich diesen Sexentzug bewusst nutze, um eine gewisse Distanz aufrecht zu erhalten, die dem Machtgefälle in diesen konkreten Fällen förderlich ist.
Schlussendlich spielt für mich nicht nur das Verweigern seiner Orgasmen eine Rolle, sondern auch ganz bewusst das Teasen und ihn (Über)Reizen. Ich liebe es, ihm dann immer wieder unter die Nase zu reiben, was er haben könnte, aber nicht haben darf. Ein kleiner Funken Hoffnung, dass eventuell doch ein Höhepunkt möglich wäre, ist ebenso Teil der Gleichung. Ohne diesen Hoffnungsfunken würde er früher oder später resignieren – so aber bleibt sein Verhalten auf einem gleichbleibend hohen Standard, um durch gutes Benehmen eventuell einen Orgasmus verdienen zu können.
Fazit
Ich liebe die Orgasmuskontrolle als wunderbare Möglichkeit, Verhalten nach meinen Wünschen anzupassen, meinem Partner zu zeigen, dass ich das Sagen habe und eine gewisse sexuelle Grundspannung während unserer gemeinsamen Zeit miteinander aufrecht zu erhalten. Ich schneide mir dabei nicht ins eigene Fleisch, da ich ja jederzeit einen Höhepunkt oder Sex haben kann, mit dem Bonus, dass sein Fokus auf meiner Befriedigung liegt und nicht auf seiner.
* FLR= Female Led Relationship, eine Beziehung, in der der weibliche Part die Führung übernimmt und die Entscheidungen trifft
Vielen Dank an Valea für diesen spannenden Gastartikel, der die Faszination von Orgasmuskontrolle ganz wunderbar schildert.
Wunderbar erläutert – DANKE.
Ich kann nur hoffen, es lesen viele Damen, verschließen ihr männchen, so daß immer mehr Verschlossene den Damen zu Diensten sind 😉
Wunderbar geschrieben. Ich liebe dieses Spiel. Wenn die Geiljeit ständig zunimmt und sie auch dafür sorgt, dass sie weiter zunimmt. Besondres hart ist es wenn sie mich auffordert in sie einzudringen und ich nicht weiss ob ich dabei kommen darf und dann schaut sie mich an und sagr „Nein!“, Aber aufhören darf ich nicht. Da zählt dann nur noch pure Konzentration und Wille.
Den längste Zeitraum waren bisher 3 Wochen.
Gratuliere zu dieser grossartigen Schilderung. Empfinde dies genauso. Vor allem der Teil, dass trotz Keuschhaltung das Sexleben noch intensiver und häufiger wird -kann ich absolut nachvollziehen und für andere nur als Anreiz sehen es ebenso zu mache,
Dieser Beitrag st zwar etwas älter, aber imnmer noch interessant. Ich trage selber sehr gern einen Peniskäfig und lasse mich gern von meiner Frau verschließen. Anfangs war sie nicht begeistert und lehnte das ab. So hab ich mich selber öfter eingeschlossen und diverse Ideen entwickelt die Schlüssel zu verstecken um sich nicht so schnell wieder aufschließen zu können. So hab ich mich auch paar Tage unter Verschluß halten können. Einmal auf Geschäftsreise, hab ich mich eingeschlossen und den Schlüssel per Post an sie geschickt. Das war spannend. Zu Hause hat sie mich dann befreit.
Nach einigen Jahren solcher Spielchen, hab ich sie dazu bekommen mich von sich aus einzuschließen. Nicht auf Dauer, aber immer wieder mal. Früher mochte sie den Schlüssel nicht nehmen, weil sie Angst hatte im Notfall könnte ich mich dann nicht befreien. Nun benutzen wir ein Zahlenschlo0ß wo man die Kombination ändern kann. Im Notfall kann ich dann die Nummer telefonisch erfragen. Hab ich noch nicht gemacht, aber die Möglichkeit besteht. Ich finde es spannend, wenn sie morgens nach dem Aufstehen kurz und knapp erwähnt, daß ich heute verschlossen werde. Ich kann duschen und dann legt sie mir den KG an. Das ist wirklich anregend. Ich sitze dann vor ihr auf dem Stuhl mit nacktem Geschlecht und sie legt mir erst den Ring um und schiebt dann den Käfig über das Glied. Das ist mitunter ziemlich schwierig und klappt eh nur mit Öl, da mein Penis zwar kurz, ich habe einen Blutpenis, aber ziemlich dick ist. Die meisten Männer haben im erschlafften Zustand einen relativ dünnen Penis, meiner ist da ziemlich dick. Hat mein Urologe auch schon bestätigt. Ich bin radikal beschnitten, d.h. Vorhaut komplett entfernt und Eichel immer blank, da geht das einführen in den Käfig schon etwas leichter. Aber sie muß sich schon anstrengen. Zum Glück bekomme ich da in der Regel keine Erektion, da wäre dann ein Einführen in den KG nicht möglich. Schloß dran und zu. Kein Masturbieren und herumspielen mehr möglich. Ich genieße das. Es fühlt sich an, als ob der Penis immer von einer Hand umschlossen ist. Es schmerzt manchmal ein wenig, aber da ich eine Masochistische Ader habe ist das eher angenehm. Schmerzen machen mir da nichts aus, ganz im Gegentei, ich finde es erregend. Ich finde sexuelle Handlungen mit meiner Frau und im KG äußerst prickelnd. Dabei bekomme ich dann eine Erektion, bzw. das Glied wird hart und füllt den KG vollständig aus, kann sich aber nicht voll entfalten und der KG wird dann vom Körper weggedrückt. Das zieht an den Hoden und das Spannungsgefühl ist schon enorm. Das genieße ich. Danach werde ich dann befreit und darf kommen. So gefällt es beiden.
Ich finde es immer wieder sehr traurig wie sehr es die eigene Ehefrauen missverstehen wenn es um das Thema „Orgasmuskontrolle und Sexentzug“ geht. Den eigenen Mann so zu binden wie im Artikel beschrieben, in Liebe und Führsorge ist so einfach. Am schlimmsten ist die Ignoranz dieser Thematik und die Gefahr das Männer Träume und Gedankenspiele nachgehen die sie gerade Weges am PC Pornos schauen lässt oder gar ein Domina Studio bringen könnten. Ich drücke mich bewusst so vorsichtig aus denn ich hoffe doch sehr das überwiegend die Treue siegt. Dennoch weiß ich aus eigener Erfahrung wie Männer unter ihrem Fantasien leiden. Die eigenen Frauen haben es in der Hand ihre Männer zu erden ohne sich zu prostituieren. Reden darüber wäre schon mal ein Anfang und so ein Artikel öffnet vielleicht die Augen.
Lieber Michael,
vielen Dank für deinen Kommentar. Wir freuen uns, dass dir der Artikel gefällt. Allerdings finden wir es nicht schlimm, wenn man Pornos schaut oder in ein Domina-Studio geht – ganz im Gegenteil! Es ist unserer Ansicht nach eine gute Sache, sich seiner Bedürfnisse bewusst zu sein und diese auszuleben.
Zu Sexarbeit haben wir schon mehrere Artikel veröffentlicht, die du hier findest: https://www.deviante-pfade.de/category/sexarbeit/ Wenn man mit der Ehefrau offen darüber spricht, seine Bedürfnisse auf diese Art und Weise auszuleben, ist das übrigens auch kein Treuebruch. Wie du auch schon schreibst, Reden ist die Grundlage dafür, so etwas in beiderseitigem Einvernehmen in die Tat umzusetzen.
Viele Grüße
Das Team von Deviante Pfade