Kraken ohne Bindungsangst

photocredit: Bernd Hofmann at de.wikipedia

photocredit: Bernd Hofmann at de.wikipedia

Da ich im letzten Jahr viel Spaß mit dem 1. April-Artikel hatte, gibt es dieses Jahr eine Fortsetzung. In dem zweiten Teil von lustigen Informationen über das Sexleben von Tieren stelle ich euch heute den Argonauten oder Papierbooten vor.

Dieser gehört zu der Ordnung der Kraken und weist einen extremen Sexualdimorphismus bezüglich der Größe und Lebenserwartung auf. In diesem speziellen Fall heißt das, dass die Männchen mit nur bis zu 2 cm Körpergröße vor einer recht großen Herausforderung stehen, die bis zu 10 cm großen Weibchen zu begatten. Dafür haben sie eine recht radikale Lösung entwickelt. Wie bei vielen anderen Krakenarten nutzen die Männchen einen speziell geformten Arm zur Befruchtung der Weibchen, den Hectocotylus. Aber im Gegensatz zu allen anderen Krakenarten und eigentlich auch allen anderen Tieren, stoßen die Männchen ihr Fortpflanzungsorgan ab, welches sich dann auf eigene Faust auf die Suche nach einem Weibchen macht. Das Männchen hat damit seine Lebensaufgabe erfüllt und stirbt recht bald nach dieser Prozedur.

Das Weibchen, welches sich via Jetantrieb durch den Ozean fortbewegt und in einer selbstgebauten dünnen Kalkschale wohnt, ist in der Lage, mehrere männliche Fortpflanzungsorgane zeitgleich einzulagern. Ich versuche immer noch herauszufinden, wie genau das Fortpflanzungsorgan des Männchens weiß, wo es inmitten dieser riesigen Wasserwüste ein Weibchen findet. Hinweise dazu also bitte an mich.

Und wer sich auch, wie ich, über Fun-Facts aus dem Sexualleben der Tierwelt begeistern kann, dem sei die youtube-Serie Wild Sex der Biologin Dr. Carin Bondar ans Herz gelegt.