Sexuelle Freuden zu dritt

Drei Männer mit nacktem Oberkörper von hinten, die sich umarmen

photo credit: Kathrina Zakharova via Flickr cc

Da ich letztens das Vergnügen hatte, meine Erfahrungen mit Dreiern zu erweitern, möchte ich hier gern davon berichten. Über meine Heteroflexibilität und meine Beziehung zu Frauen hatte ich schon in Frauen und ich geschrieben – obwohl der Artikel schon fünf Jahre alt ist, trifft er nach wie vor recht gut zu. Aber genug der Vorrede, im Folgenden widme ich mich meinen Dreiern 😉

Verschiedene Konstellationen

Ich hatte insgesamt vier Dreier – einer davon war mit zwei Männern, die restlichen drei jeweils mit einem Mann und einer Frau. Der mit den Männern war leider ein ziemlicher Reinfall. Die beiden kannten sich gar nicht und hatten im Grunde auch kein Interesse aneinander. Das einzig verbindende Element in dieser Konstellation war ich und das war zu wenig. Wir haben viel zu wenig abgesprochen, wie genau die Begegnung ablaufen soll und wer welche Rolle einnimmt. Wahrscheinlich haben die beiden Männer eine Art Konkurrenzkampf daraus gemacht und ich war damals zu unerfahren, um entsprechend gegenzusteuern. Es ist keinem etwas passiert, aber es war auch für keinen wirklich befriedigend.

Die Pärchen-Dreier – tatsächlich waren die Mann-Frau-Konstellationen jeweils Paare – funktionierten glücklicherweise bedeutend besser. Ich empfinde es als sehr hilfreich, wenn sich meine zwei Partner*innen kennen und schätzen und aufeinander eingespielt sind. Irgendwie erleichtert es das Verhalten auf emotionaler Ebene – ich muss nicht groß darauf achten, ob sich die beiden sympathisch sind, sondern ich weiß es bereits. Ich kann mich auch mal für ein paar Minuten zurücknehmen und zugucken, weil ich weiß, dass sie sich auch zu zweit gern miteinander beschäftigen.

Besonders gut gefällt es mir in der Mitte oder ganz unten, habe ich festgestellt. Es ist ein schönes Gefühl, umgeben von Menschen zu sein, die auf sexuelle Art und Weise Liebe weitergeben. Das Zugehörigkeitsgefühl, das man in Gruppen empfinden kann, spüre ich auch hier. Ich empfinde mich als Teil einer kleinen und exklusiven Gemeinschaft und fühle mich dabei sehr gut aufgehoben.

Praktische Herausforderungen

Bezüglich der Befriedigung sollte man einkalkulieren, dass es schwierig ist, zu dritt gleichzeitig zu kommen. Aber zumindest ich finde es auch wunderbar, andere Menschen zum Orgasmus zu bringen oder dabei zu beobachten. Insofern stört es mich nicht, wenn alle Beteiligten der Reihe nach dran kommen. Oder auch nicht unbedingt alle – ich habe ja schon hier beschrieben, dass ich bei schön-schmerzhaften Erlebnissen gar nicht zwangsläufig Wert auf Befriedigung in Form eines Orgasmus lege.

Wichtig finde ich vor allem – noch stärker als bei den tendenziell üblicheren Zweier-Konstellationen – die Flexibilität und den Humor der Beteiligten. Während die meisten von uns ganz gute Erfahrungen damit haben, welche gemeinschaftlichen Verrenkungen oder Positionen angenehm sind, probiert man als Dreier-Konstellation auch einfach mal aus. Und stellt fest, dass die eine Position für A unbequem ist, B lieber auf der anderen Seite liegt oder C lieber aus einem anderen Winkel befriedigt werden möchte. Wildes Experimentieren ist also völlig normal.

Spannende Abwechslung

Für mich sind gelungene Dreier deshalb so schön, weil sich auf der einen Seite ein Gruppen- oder Gemeinschaftsgefühl herausbildet und auf der anderen Seite das Intimitätsgefühl entsteht, das guten sexuellen Begegnungen innewohnt. Eine Kombination aus beidem ist sehr befriedigend. Ich würde Dreier jetzt nicht ständig haben wollen – über das Warum dazu muss ich noch etwas nachdenken –, aber für zwischendurch ermöglichen sie spannende Erfahrungen. Auch Menschen, die gern Gruppendynamiken beobachten, werden hier bestens unterhalten. Fazit: Wenn man sich die Menschen, mit denen man ein solches Erlebnis initiiert, sorgfältig aussucht, können Dreier sehr viel Vergnügen bereiten.